Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, wie aus einem Latschenkieferzapfen eigentlich unser geliebter "Zapfenstreich" Latschenlikör wird?
Nun ja, aus einem Zapfen grundsätzlich mal eher nicht, aber mit ein paar tausend Zapfen geht das schon deutlich besser.
Zunächst muss jeder Zapfen einmal von Hand gesammelt werden. Ja, von Hand, direkt von der Latschenkiefer gezupft. Natürlich ausschließlich im Naturpark Karwendel. Und ja, das kann bei schönem Wetter eine durchaus feine Arbeit sein. Aber man muss auch erst mal zu diesen Latschen hochkommen, da es denen erst ab ca. 1400m richtig gefällt.
Wenn wir unsere Zapfen gesammelt und im Rucksack den Berg hinter gebracht haben, geht es daran die Zapfen zu öffnen. Früher mussten wir jeden einzelnen mit einem Messer durchschneiden. Sehnenscheidenentzündung lässt grüßen. Auch wenn sich unsere ingeneurstechnischen Fähigkeiten in Grenzen halten, haben wir uns inzwischen eine eigene kleine Maschine gebaut, die uns diesen Prozess erheblich erleichtert.
Anschließen werden die Latschenzapfen mit den anderen Zutaten (die wir euch an dieser Stelle nicht verraten können) in Alkohol angesetzt. Damit beginnt der angenehmste Teil der Produktion: Das Reifen des Likörs. Denn unsere Hauptaufgabe besteht nun aus Warten und Verkosten. Allerdings ist es in dieser Zeit, aus naheliegendem Grund, nicht möglich mit dem Auto in die Arbeit zu kommen.
Nach ca. zwei Monaten Reifezeit wird der Likör dann feinsäuberlich filtriert und in die jeweiligen Flaschen abgefüllt. Dann steht "nur" mehr das händische Etikettieren der Flaschen auf der ToDo-Liste. Und nein, es verliert seinen meditativen Askpekt, wenn man zum 1.000 Mal versucht ein Etikett möglichst gerade auf der Flasche zu platzieren.
Doch trotz oder auch gerade weil wirklich viel persönliche Arbeit in jeder Flasche steckt, macht es viel Spaß. Und das Beste: man kann sich dann auch gleich mit ein, zwei Glaserl belohnen.